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ART SGX-2000 Express Ressourcen
"Vintage" Edition ||
Bedienungsanleitungen ||
Signalfluss-Diagramm ||
Empfehlenswerte Links ||
Rezensionen von Benutzern ||
Erfahrungen & Tipps
ART bezeichnet das SGX-2000 als ein "Röhren Vorverstärker/Gitarren
Effekt System". Meiner Meinung nach ist das etwas untertrieben...
Tatsächlich würde ich sagen, es ist ein "Vollprogrammierbarer
Röhren/Transistor-Gitarrenvorverstärker kombiniert mit einem
vollprogrammierbaren Multi-Effektgerät".
Eine detaillierte Produktbeschreibung kann man bei ART auf der
offiziellen
Produktseite des SGX-2000 Express finden.
Das SGX-2000 Express ist das Nachfolgemodell des SGX-2000. Besitzer eines
SGX-2000 können ihr Gerät auf die Express-Version aufrüsten,
wobei der Original-Prozessor durch eine neue Upgrade-Version ersetzt wird.
Beide Versionen des SGX-2000 werden heute (leider) nicht mehr hergestellt oder
weiterentwickelt. Ich vertrete nicht als einziger die Mainung, dass
das SGX-2000 seinen Konkurrenzprodukten weit voraus war, als er auf den Markt kam.
Heute gibt es sicher noch viel flexiblere und preisgünstigere Produkte.
Wenn ART die Entwicklung der SGX-2000-Serie fortgeführt hätte,
würde sie heute jedoch sicher eine wichtige Rolle in diesem Markt spielen.
Ich habe niemals erfahren, warum diese Serie gestoppt wurde. Falls es irgend
jemand wissen sollte, dann möge er/sie
es mich bitte wissen lassen.
Das Aussehen des SGX-2000 hat sich nach dem Erscheinen des Express-Modells
dramatisch geändert. Anfangs hatte das Gerät eine hübsche
bunte Frontplatte, die hauptsächlich von pinkfarbenen Pinselstrichen geziert
wurde. Später entschied man sich, dem Gerät ein elegantes Schwarz zu
verpassen. Eine Abbildung des schwarzen Express-Modells befindet sich am Anfang
dieser Seite.
Ich habe mein SGX-2000 im Jahr 1991 gekauft und es war das allererste Gerät,
das der Musikhändler jemals erhalten hatte. 1998 las ich dann von der
Möglichkeit, mein Gerät zu einem Express-Model aufzurüsten.
Gesagt, getan!
Anmerkung: Auf der ART-Homepage befinden sich Informationen,
wie man herausfinden kann, welche Software-Version ein SGX-2000 hat (d.h. ob
es bereits ein Express-Modell ist) und wie man das Upgrade auf die Express-Version
bekommen kann. Als ich versuchte, das Upgrade selbst zu installieren, hatte ich
ziemlich grossen Ärger damit. Das kam daher, dass der Upgrade-Chip
vier Pins mehr hat als der alte Sockel. Ich versuchte also den Sockel gegen einen
neuen auszutauschen, der den neuen Prozessor aufnehmen konnte. Bei diesem Löt-
Experiment ging irgend etwas kaputt und ich musste das Gerät am Ende doch
zu ART schicken... Eine sehr teure Reparatur war nötig, weshalb ich nur
ausdrücklich empfehlen kann, zuerst den alten Sockel anzuschauen. Die Mitarbeiter
von ART geben gerne Auskunft, wieviele Pins für den Express-Prozessor nötig
sind. Wenn das Gerät nicht schon einen passenden Sockel besitzt, sollte man sich
überlegen, ob man das SGX-2000 nicht besser direkt an eine ART-Servicewerkstatt
schickt und sie den Upgrade machen lässt. Das wird dann sicher billiger
und zuverlässig sein. ;-)
Ich verwende mein SGX-2000 übrigens in meiner Band MOTYPE. Wir spielen
Thrash Metal und so habe ich natürlich von Anfang an versucht, den
bretthärtesten Metal-Sound aus dem Gerät herauszukitzeln. Das hat mich
schon ganz schön herausgefordert, weil ich recht schnell feststellen mußte,
dass gerade in Sachen "Gain" relativ schnell die Spitze der Fahnenstange
erreicht ist beim SGX-2000. Das Upgrade auf die Express-Version brachte evtl.
eine kleine Verbesserung, aber trotzdem gehört etwas Fingerspitzengefühl
dazu, dem SGX-2000 wirklich eine kräftige Metal-Verzerrung zu entlocken...
Nach all den Jahren habe ich einen Sound gefunden, mit dem ich sehr zufrieden bin.
Auf der Homepage meiner Band unter
http://www.motype.com kann man sich
einen Höreindruck von dem Sound meines SGX-2000 verschaffen, denn dort sind
die meisten unserer Songs als MP3s sowohl in gekürzter Fassung als auch in
voller Länge herunterladbar.
Die "Vintage" Edition
Du hast noch nie eines der allerersten Modelle des SGX-2000 gesehen?
Dann habe ich ein paar nette Bilder für Dich! ;-)
Nennen wir die erste Ausgabe einfach "Die Vintage Edition".
Sowohl die mechanische Konstruktion als auch die Anordnung jedes Knopfes,
jeder Taste, jeder LED usw. hat sich nie geändert; nicht einmal bei
der letzten Express-Version in ihrem eleganten schwarzen Outfit!
Das erste Outfit basierte auf etwas Ähnlichem wie "Pop
Art"-Graphik. Unten ist ein solches Gerät abgebildet.
Es gibt dazu drei Detail-Bilder jeweils von dem
linken, dem mittleren
und dem rechten Teil der Frontplatte.
Durch Anklicken des jeweiligen Bereichs in dem Bild unten können diese
Bilder angeschaut werden.
Falls Du an den verfügbaren Anschlüssen des SGX-2000 interessiert sein
solltest, schau Dir ein Bild der Geräterückseite
an. Es gibt zwei weitere Anschlüsse an der Vorderseite: einen weiteren
Instrumenteneingang und einen weiteren Kopfhörerausgang.
Bedienungsanleitungen
Die Mitarbeiter von ART waren so nett, PDF-Dateien der englischen
SGX-2000-Bedienungsanleitungen auf ihrer Homepage zum Herunterladen anzubieten.
Kürzlich haben sie eine der Dateien von der Seite entfernt, aber ich
habe noch alle Dateien hier! ;-)
Es gibt da die Bedienungsanleitung für das ART
SGX-2000 (238 kB) und den Anhang für das ART
SGX-2000 Express (23 kB). Der Anhang - wie schon der Name sagt - enthält
nur zusätzliche Informationen für das Express-Model, d.h. dass man
beide Dateien braucht, wenn man ein SGX-2000 Express hat.
Da ich mein Gerät 1991 neu gekauft habe, besitze ich ein gedrucktes Exemplar
der deutschen Bedienungsanleitung für das SGX-2000. Ich habe mir einmal etwas
Zeit genommen, um sie mit meinem Flachbett-Scanner zu scannen (Mode: Line Art,
Auflösung: 150 dpi). Ich habe dann die 68 (!) Seiten in eine PDF-Datei gepackt,
die ungefähr 3.3 MB gross ist (mit noch geringerer Auflösung
war das Ganze kaum mehr lesbar). Wenn Dich die Grösse der Datei nicht
abschreckt, dann lade die Deutsche Bedienungsanleitung
für das ART SGX-2000 (3.3 MB) herunter.
Ich habe darin sogar ein paar Fehler korrigiert, weshalb die PDF-Version eigentlich
besser ist, als meine gedruckte Version... Ich hoffe, dass dieser Aufwand ein
paar SGX-Besitzern helfen wird, ihr Gerät etwas besser zu verstehen.
Falls das der Fall sein sollte, warum lässt Du mich nicht kurz per
E-Mail wissen, dass dieser Abend,
den ich vor meinem Scanner verbracht habe, nicht nur reine Zeitverschwindung war...
;-)
Anmerkung: die deutsche Version der Anleitung beschreibt lediglich
die Funktionalität und die Bedienung des SGX-2000, nicht aber der Express-Version!
Wenn Du ein SGX-2000 Express besitzt, dann brauchst Du zusätzlich den
Express-Anhang! Der Anhang ist ausschliesslich in Englisch verfügbar
(siehe oben).
Signalfluss-Diagramm
Da die PDF-Anleitungen auf der ART-Homepage text-basiert sind, fehlen dort ein
paar Diagramme. Aus diesem Grund habe ich das meiner Meinung nach wichtigste Diagramm
aus meiner gedruckten Anleitung gescannt: es ist ein
Signalfluss-Diagramm.
Es zeigt den kompletten Signalfluss durch das SGX-2000.
Ich finde es sehr hilfreich, um zu verstehen, welcher Schieber und welcher Knopf
das Signal in welcher Verarbeitungsstufe beeinflusst, welches Signal man von
den verschiedenen Ausgängen bekommt etc.
Ich hoffe dieses Diagramm hilft dem ein oder anderen das nächste Mal beim
"Herumfummeln" an den Knöpfen seines SGX. ;-)
Einfach auf das kleine Bild auf der rechten Seite klicken, um die grosse
Version davon zu sehen.
Empfehlenswerte Links
Ausser den Rezensionen von SGX-Benutzern (siehe unten)
und den offiziellen Produktseiten von ART im Internet
(www.artproaudio.com) habe ich die folgenden Web-Seiten
gefunden, die wirklich nützliche Informationen, Sound-Presets zum Herunterladen oder
sogar kostenlose Software zum Ansteuern des SGX-2000 mit einem MIDI-fähigen
Computer anbieten!
Zuerst wäre da die
Musician's Users
Group for the ART SGX-2000 Express zu nennen. Diese Seite von
Vic Dyer enthält viele Tipps zur Benutzung
und ein paar Links auf andere Seiten mit herunterladbaren Sounds für den SGX-2000.
Diese Seite kann ich wirklich sehr empfehlen. Neben Informationen speziell zu dem
SGX-2000 gibt es einige generellen Fakten zu Sound-Prozessoren und ein wenig über
deren Philosophie.
Eine weitere grossartige Seite, die man einfach besuchen muss,
ist die SGX-2000 Support Page
von Glenn Thomas.
Glenn hat ein wirklich geniales Programm für Windows entwickelt, das man zum
Archivieren und Bearbeiten der Sound-Presets des SGX-2000 Express verwenden kann.
Das Programm ist aufgrund seiner professionellen graphischen Benutzeroberfläche
sehr komfortabel zu bedienen und es ist KOSTENLOS!
Glenn hat die Software noch erweitert, sodass auch die "älteren"
SGX-2000-Modelle (die früheren Geräte ohne Express-Upgrade) angesteuert werden
können. Auch für andere "ART"isten hat er die Software angepasst:
Besitzer eines ART SGX Nitro oder ART SGX Nightbass werden auf seiner
Seite ebenfalls fündig.
Da diese Programme es dem Benutzer eines entsprechenden ART-Gerätes sehr leicht
machen, Sound-Presets auf einem PC abzuspeichernl, haben viele Leute ihre Lieblings-Presets
Glenn zur Verfügung gestellt. Seine Seite enthält deshalb auch eine grosse
Auswahl an herunterladbaren Sound-Presets, die man unbedingt ausprobieren sollte!
Es ist besonders interessant, zu sehen, mit welchen Effekten und Parametereinstellungen
andere Benutzer ihre Sounds zusammenstellen. ;-)
Rezensionen von Benutzern
Es gibt mehrere Seiten im Internet, auf denen SGX-Benutzer ihre Meinung zu
ihrem Gerät äussern können. Diese Rezensionen können
einem Aufschluss über die Probleme geben, die andere Benutzer mit dem
Gerät haben/hatten und darüber, was andere besonders an dem Gerät
zu schätzen wissen. Hin und wieder findet man auch Tipps, wie man mit einer
"Schwäche" des SGX am besten umgeht. Nebenbei bekommt man auch
ein Gefühl dafür, wie zuverlässig das Gerät generell ist.
Manch einer schreibt, ob er sein SGX ohne Ersatzgerät bei einem Auftritt
verwenden würde oder nicht, ob es schon mal irgendwelchen Ärger damit
gab, wie hilfreich das Support-Team von ART ist und wie schnell es antwortet.
Die wichtigsten sogenannten "User Reviews" kann man bei
Harmony Central finden.
Harmony Central ist eine der besten Online-Ressourcen für alles rund um Musik.
Dort gibt es Reviews für das
SGX-2000
und für das
SGX-2000 Express
auf zwei unterschiedlichen Seiten. Die Benutzer kümmern sich allerdings nicht
allzu sehr um diese künstliche Unterscheidung. Deshalb findet man Reviews
für die beiden SGX-Versionen gemischt auf beiden Seiten.
Technische Erfahrungen und Tipps
In diesem Abschnitt möchte ich ein paar technische Erfahrungen,
die ich mit meinem SGX gemacht habe, teilen.
Wenn ich zu einem bestimmten Problem eine Lösung gefunden habe, so
habe ich sie auch beschrieben. Dieser Abschnitt ist deshalb auch eher als
Sammlung von Tipps zu verstehen und soll nicht einfach dazu dienen, negative
Aspekte des SGX aufzuzählen.
Wenn jemand seine Erfahrungen und evtl. Lösungsansätze für
Probleme hier mitteilen möchte, soll er/sie mir bitte eine
E-Mail schicken, damit ich das
diesem Abschnitt hinzufügen kann! ;-)
- Dies ist wohl eines der täglichen Ärgernisse, mit denen ein
"Sound-Programmierer" sich herumschlagen muss:
man ist gerade mit dem Programmieren des Sounds fertig, wenn man beim
Hin- und Herschalten zwischen anderen und dem neuen Preset feststellen
muss, dass der neue Sound im Vergleich viel zu leise ist.
Man versucht, die Lautstärke jedes einzelnen Effekts anzuheben und
mit den EQ-Einstellungen noch etwas mehr rauszuholen, aber es reicht
einfach nicht. :-(
Aber wusstest Du, dass es einen "Effekt" namens
Programmable Volume gibt? Wahrscheinlich hast Du ihn schon mal
gesehen und vielleicht verwendest Du ihn hin und wieder mit einem
Realtime-Fusspedal. Auf jeden Fall hast Du wahrscheinlich angenommen,
dass Programmable Volume nur dafür gedacht ist, einen Sound
leiser zu machen, oder? Ich habe herausgefunden, dass das nicht wahr ist!
Die Standard-Lautstärke eines Presets (d.h. ohne Verwendung von
Programmable Volume) liegt bei "nur" 93%! Fügt man den Effekt
"Programmable Volume" einem Preset zu und setzt ihn auf 100%,
so wird das Preset merkbar lauter! :-) Es wird nicht doppelt so
laut sein wie vorher, aber ein Versuch lohnt sich, wenn gerade das letzte
bisschen Lautstärke fehlen sollte! ;-)
- Eines schönen Tages musste ich feststellen, dass das LC-Display
meines SGX nur noch irgendwelche unsinnigen Sonderzeichen darstellte
(vielleicht war es auch Chinesisch und doch nicht so unsinnig... ;-)
Das war ausserordentlich ärgerlich, weil ich nicht einmal
eine handschriftliche Sicherung meiner wichtigsten Presets anfertigen
konnte. (Jaja, ich hätte mit Glenn's Software doch alles
auf meinem PC haben können, aber die MIDI-Anschlüsse meiner
Soundkarte streikten zu dem Zeitpunkt schon seit längerem...)
Ich hatte also keine Chance, meine aktuellen Preset-Einstellungen
herauszufinden. Ich konnte nicht einmal die Titel der Presets lesen.
Man kann sich sicher vorstellen, was für ein tolles Gefühl das war...
Zum Glück war der Sound meines Geräts von diesem Fehler nicht
beeinträchtigt. Ich konnte also immerhin mit meiner Band weiterproben.
Zwei Tage später stellte das SGX dann auch wieder lesbare Zeichen dar
und meine erste Aktion war natürlich, die Parameter-Einstellungen meiner
wichtigsten Sounds aufzuschreiben!
Leider tauchte das gleiche Problem ein paar Tage später
wieder auf und diesmal verschwand der Fehler nicht von selbst wieder.
Also überlegte ich, wie ich das Problem beheben könnte, ohne mein
Gerät an eine ART-Werkstatt schicken zu müssen.
Meine erste Idee war, dass der Speicher des Geräts vielleicht
korrupte Daten enthalten könnte. Ein sogenanntes "Factory Reset"
half leider nicht weiter, also blieb nur noch die Möglichkeit, das
Gehäuse des Geräts zu öffnen, um den Kontakt zur Backup-Batterie
für einige Zeit zu unterbrechen. Dadurch könnte evtl. der korrupte
Speicherbereich zurückgesetzt werden. Man muss bei dieser Aktion bedenken,
dass dadurch Preset-Daten oder sonstige Konfigurationsdaten verloren gehen
können. Ich probierte es aus und es funktionierte!
Das Gerät zeigte wieder lesbare Daten an. Nachdem das Problem einige Wochen
später nochmals auftrat, tauschte ich die Backup-Batterie gegen eine neue aus
und seitdem läft mein SGX wieder zuverlaässig. Es scheint so, dass
der Speicher im SGX korrupt wird, wenn die Batterie nicht mehr genügend Leistung
bringt. Falls jemand das gleiche Phänomen an seinem SGX beobachten sollte, so
könnte dieser Lösungsansatz einen Versuch wert sein. Vielleicht hilft es! ;-)
Wenn man dann noch in der Lage sein sollte, vorher eine Sicherungskopie der Preset-Daten
anzufertigen, SO SOLLTE MAN DAS TUN. Das sollte man eigentlich sowieso
regelmässig machen!
- Eine weitere nette Geschichte kann ich darüber erzählen, wie ich einmal
ziemlich störende Rückkopplungen bei fast allen Presets bekam...
Das Interessante daran war, dass die Rückkopplungen nicht einmal
aufhörten, wenn ich den Lautstärkeregler meiner Gitarre auf Null
drehte oder mein Gitarrenkabel vom SGX trennte. Ich brauchte nur einen
einzigen Ton zu spielen, der dann diese Endlos-Rückkopplungen
auslöste! Meine erste Idee war, dass das vielleicht die
Vorstufenröhre sein könnte. Da ich mein SGX sehr oft zwischen
Proberaum und zu hause hin- und hertragen muss, können die
regelmässigen mechanischen Erschütterungen einer Röhre schon
ziemlich zusetzen. Da mein Gerät (samt Röhre) ja nun auch schon
10 Jahre alt war, beschloss ich, die Röhre auszutauschen.
Ich beschrieb mein Problem sowohl einer kompetenten Reparaturwerkstatt als
auch ART. Ich berichtete denen, wie sich mein Problem "anhörte".
Beide bestätigten meine Vermutung. So kaufte ich dann also eine neue
Röhre für 20 Euro. Ich setzte sie in mein SGX ein, aber das Problem
war immer noch da! :-(
Es sah so aus, als könne ich es nicht alleine lösen. Ich hatte schon
über alle möglichen Ursachen nachgedacht, aber schliesslich
sah es so aus, als müsste ich das Gerät zum ART-Service
einschicken. Vorher jedoch, versuchte ich das Gleiche wie bei meinem Problem
mit den Sonderzeichen im Display (siehe oben). Es funktionierte auch diesmal!
Ich denke, dass die Ursache auch hier ein korrupter Speicherbereich
gewesen sein könnte. Allein durch das kurzzeitige Unterbrechen des
Batteriekontakts konnte ich das Problem lösen!
- Ist Dir jemals die störende Pause beim Umschalten zwischen Presets am
SGX aufgefallen? Ich bin mir sicher, dass Du weisst, was ich meine.
Durch dieses "Feature" ist es nahezu unmöglich, innerhalb
eines Liedes zwischen Presets hin- und herzuschalten, solange man kontinuierlich
spielen muss Ich habe eine Möglichkeit gefunden, wie ich mit diesem
Verhalten relativ elegant umgehen kann: ich fange damit an, den Sound zu
programmieren, den ich zu Beginn eines Songs brauche. Darauf aufbauend programmiere
ich den Sound, den ich in dem Song als nächsten brauche, als neues Preset.
Wenn ich damit fertig bin, untersuche ich die beiden Presets ganz genau auf
ihre Unterschiede hin. Normalerweise ist es dann nämlich möglich,
MIDI-Realtime-Controller zum Überblenden des ersten in den zweiten Sound
zu programmieren. Das Ganze kann man dann auch noch für eine weitere
Variation durchführen, weil die X-15-Fussleiste ja schliesslich
zwei Expression-Pedale hat. Daraus folgt natürlich auch gleich, dass
dieser Kniff nur funktioniert, wenn man ein X-15 oder etwas vergleichbares zur
Hand hat, d.h. man benötigt MIDI-Realtime-Expression-Pedale zum Überblenden
der Sounds! Da man jeden Parameter eines Presets mit Realtime-MIDI verändern
kann, kann man nahezu jeden Sound-Wechsel mit diesem Ansatz hinbekommen.
Das einzig wirklich problematische dabei sind Parameter, die keinen
kontinuierlichen Werteverlauf haben. Beispiele dafür sind der Typ der
Verzerrung oder der AES (Acoustic Environment Simulator). Man muss unter
Umständen über sehr unerwünschte Werte blenden, um vom Ausgangswert
zum Zielwert zu gelangen...
Ok, manches Mal musste ich Kompromisse machen aber ich habe immer
einen Weg gefunden! Probier es aus. Es funktioniert nahezu perfekt! ;-)
- Das SGX-2000 - d.h. die Nicht-Express-Version - hatte einen 9 V-Ausgang als Spannungsversorgung
für externe Geräte, die man in einem der Effektwege des SGX-2000 verwenden wollte.
Auf den ersten Blick scheint dieser Ausgang perfekt für die Versorgung eines X-15.
Um das zu realisieren, braucht man ein ziemlich langes Kabel, das vielleicht in meinem
speziellen Fall für den Ärger ausschlaggebend gewesen sein könnte...
Den Spannungsausgang hierfür zu benutzen hat nichts zerstört, aber irgendeines
Tages funktionierte der 9 V-Ausgang einfach nicht mehr. Davor hatte ich schon öfters
Probleme, weil mein X-15 sich nicht richtig einschaltete, wenn es vom SGX versorgt wurde.
Es könnte sein, dass der elektrische Widerstand des langen Kabels die Spannung am
X-15 so start reduziert hatte, dass diese nicht mehr für die Initialisierung
ausreichte. Es gibt jedoch keine Anmerkung in der Bedienungsanleitung, die sich mit längeren
Kabeln o.ä. beschäftigen würde. Beim SGX-2000 Express wurde dieser 9 V-Anschluss
dann auch entfernt. Vielleicht gab es damit generell zu viele Probleme. Ich weiss es nicht.
Ich kann Dir nur den Rat geben (wenn Du ein SGX-2000 besitzen solltest): benutze diesen Ausgang
gar nicht oder verlasse Dich zumindestens nicht darauf. Nimm für den Ernstfall immer ein
Ersatz-Netzteil zu Auftritten mit.
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